Dieser landesweite Bürgerrat beschäftigte sich mit der erfolgreichen Weiterentwicklung Vorarlbergs als Region. Er wurde einberufen, damit eine breite Auseinandersetzung zu diesem Thema und ein guter Austausch zwischen den einzelnen Akteur:innen stattfinden kann. Die Fragestellung lautete: „Was braucht es an Weichenstellungen, damit Vorarlberg auch zukünftig im Wettbewerb der Regionen erfolgreich ist und für seine Bewohner*innen weiterhin eine lebenswerte Region sein kann?“
Somit fand am 08. und 09. November 2013 der bereits sechste landesweite Bürgerrat statt. Aufgrund der hohen Teilnehmer:innenanzahl von 28 Personen wurden erstmals zwei Bürgerräte parallel durchgeführt.
Die öffentliche Präsentation der Ergebnisse fand anlässlich der Landtagsenquete am 22.10.2013 statt. Dieses beschäftigte sich mit der Frage rund ums Thema Region „Was macht eine Region erfolgreich?“

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Zentrale Ergebnisse:
Wohnraum & Wohnen
Dies war bei beiden Gruppe das selbstgewählte Einstiegsthema in den Diskussionsprozess.
Hauptaussagen:
- gerechtere Verteilung von Besitz im Sinne von Grund und Boden um Spekulationen sowie wohnen leistbar zu machen; stärkere Auseinandersetzung mit dem Thema Leerstand (sinnvolle Nutzung? Abstimmung Vermieter-Mieter-Interessen?, Leerstandsmanagement?)
- Stärkung des Miteinanders ins Zentrum aller politischen Bestrebungen stellen
- Mehrgenerationswohnen – Rückbesinnung auf das Mehrgenerationswohnen entsteht aus den Vorteilen die damit verbunden sind (Vereinzelung va älterer Menschen wird entgegengewirkt; Verbindung zwischen Jung und Alt wird gestärkt, und auch mögliche Entlastung bei Erziehungs-bzw. Pflegearbeit; wohnen könnte auch wieder leistbarer werden da Leerstand bzw. unbewohnte Wohnflächen reduziert werden) aber größere Vielfalt bringt auch größeres Konfliktpotential (genügend Rückzugsräume notwendig, klare Regeln, Räume für gegenseitigen Austausch usw.) à Vorschlag seitens BR: Beratungsstelle für generationsübergreifendes Wohnen einrichten
- stärkere Durchmischung (Jung & Alt sowie interkulturell – Vermeidung einer Ghettosisierung)
- Überarbeitung/Anpassung von Förderrichtlinien
Verkehr & Mobilität
Hauptaussagen:
- gute Balance zwischen Eigenverantwortung und politischen Vorgaben bzw. Rahmenbedingungen zu finden (dies entsteht v.a. dann wenn diese gemeinsam erarbeitet und dadurch von allen getragen werden)
Was kostet uns ein gutes Leben
Hauptaussagen:
- regionale Autonomie bewahren und stärken indem Regionalität und ihre Vorteile auf unterschiedlichsten Ebenen aufgezeigt werden, bei gleichzeitigem Bewusstsein, dass wir in einer global, vernetzen Weltwirtschaft leben à Regionalität durch Bewusstsein!
- Verkehr entlasten – ÖPNV stärken (Förderung der gemeinsamer Erarbeitung betrieblicher Verkehrskonzepten, Verkürzung der Takte und Ausbau von Verbindungen genannt wurde Göfis-Frastanz/Kennelbach-Lauterach; Gratis-Jahreskarte durch Umkehrung der Pendlerpauschale für Öffi-Fahrende, Citymaut Bregenz, Radbrücke zw. Lustenau-Au)
Stellenwert der Familie
Hauptaussagen:
- Aufwertung der Familie: mehr Zeit & Ressourcen
- Wahlfreiheit der Eltern durch flexible Modelle (Vereinbarkeit von Familie & Beruf)
Arbeit(swelt)
Hauptaussagen
- Bedarfsorientierte Sozialhilfe
- Arbeit schafft Selbstwert und kann die Integration fördern
- Anerkennung jeder Arbeit
Bildung
Hauptaussagen:
- Talente erkennen und fördern
- Defizite wahrnehmen und geeignet darauf reagieren
- Individuell gestaltbare Ausbildungen (in der Grundschule beginnen)
- Beziehung Eltern-Lehrer:innen-Schüler:innen stärken
- Barrieren zur Beiziehung von externer Hilfe bei sozialen Auffälligkeiten reduzieren – LehrerInnen entlasten
- Gesellschaft mehr in die Verantwortung nehmen
Weitere Schritte:
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