Bürgerrat Montafon – Raumentwicklung

Regionaler Bürgerrat


Im Rahmen des Projekts „Raumentwicklung Montafon“ haben sich die zehn Montafoner Gemeinden dazu entschlossen, eine neue Form der Bürger:innenbeteiligung zu starten. Zentrale Herausforderung war es, neben den bereits beteiligten Personengruppen dieses Prozesses in einen Austausch mit der Bevölkerung zu treten. Große Teile der Bevölkerung können nur noch schwer erreicht werden. Vor allem wenn es darum geht, sie nicht nur zu informieren, sondern nachzuspüren, was die Menschen beschäftigt und welche Ansätze sie für die Lösung von Herausforderungen sehen. Im Jahr 2011 war nun das Ziel, stärker in einen Dialog mit der Bevölkerung zu treten und deren Positionen und Meinungen abzuholen.

Am 27. und 28. Mai 2011 fand daher in Gantschier der erste Montafoner Bürgerrat statt. Neun Montafoner:innen folgten der Einladung und beschäftigten sich eineinhalb Tage mit der Zukunft des Montafons. Anhand der Ausgangsfrage „Was brauche ich, damit ich gut im Montafon leben kann?“ wurde eine Themenfindung gestartet. Ergebnis war, dass für die Mehrheit der Teilnehmenden die brennendste Herausforderung zu Beginn der Diskussion folgende war: „Wie können wir das Verkehrsproblem in den Griff bekommen?“. Im Laufe des Prozesses wurde eine weitere Herausforderung formuliert: „Wie können wir allgemein im Montafon das Gemeinsame stärken?“.

Im Bürgercafé am 29. Juni wurden die zentralen Botschaften präsentiert und vertieft.

Bürgerrat Montafon – Mai 2011
© Büro für Zukunftsfragen

Zentrale Ergebnisse:

Das Montafon als gemeinsames Ganzes!

Nicht die einzelnen Ortschaften hervorheben, sondern das Tal als Ganzes. Das Montafon soll sich nach Außen stolz und selbstbewusst transportieren. Die Montafoner:innen sollen sich auf ihre Stärken und Wurzeln besinnen: zämma hocka, bewusst Zeit nehmen, ungezwungen miteinander ins Gespräch kommen, Pflege und Erhaltung von Landschaft und Natur als Lebensgrundlage für den Tourismus und zukünftige Generationen. Das alles soll gemeinsam passieren. Dafür müssen Probleme beim Namen genannt, angepackt und Lösungsvorschläge aufgezeigt werden: Was steht an? Wo entwickeln wir uns hin? Wer ist betroffen?

Wie bekommen wir den Verkehr in den Griff?

  • Pendler:innen bilden Fahrgemeinschaften
  • Weiterführung der Bahntrasse bis St. Gallenkirch
  • „Easy Ticket“ für Tagestourist:innen: 2h weniger Stau durch Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel, stressfreies Ski fahren und Aprés Ski
  • Serviceleistung für Gäste: Package für An- und Abreise mithilfe einer Mobilitätszentrale – so kann der Gast bequem öffentlich von seinem Heimatbahnhof bis zur Unterkunft an- und abreisen
  • Begleitmaßnahmen (z.B. bauliche Veränderungen) in Lorüns sowie bei Ortsumfahrungen St. Gallenkirch und Gortipohl

Was können wir machen, damit wir zusammenwachsen?

Es soll eine Zukunftsvision bis zum Jahr 2020 entwickelt werden. Ziel ist, das Montafon nach innen und nach Außen als Region in den Köpfen zu verankern. Dafür braucht es Bewusstseinsbildung für das Tal Montafon durch:

  • Impulsveranstaltungen (z.B. Vereinsmesse – Vorstellung von Vereinen im Tal)
  • Bürger:innenbeteiligung
  • Gemeinsame Projekte, gemeinsame Treffpunkte insbesondere in der Zwischensaison
  • Gemeinsame positive Erlebnisse, über die auch berichtet wird
  • Aufzeigen, was alles geleistet wird, insbesondere auch von Jugendlichen

Was nix kost, ist kostbar!

Wasser, unberührte Natur, Flora & Fauna, Schnee, Luft, Kulturlandschaft – all das kennzeichnet das Montafon. Die Ruhezeit sollen sich alle für das Zusammenwachsen nehmen und nicht fürs Abhauen – so entsteht vielleicht eine fünfte Jahreszeit im Montafon!

Weitere Schritte:




Bürgerrat Montafon Mai 2011
© Büro für Zukunftsfragen