„Ich habe den Bürgerrat nicht nur als Instrument, welches qualitativ und quantitativ hochwertige Antworten und Lösungen auf Frage- und Problemstellungen der Gemeinde generieren, sondern vor allem unterschiedliche Persönlichkeiten und Charaktere zusammenbringen kann, erlebt.
Der Bürgerrat trägt meiner Meinung nach vor allem drei wesentliche Dinge zum Gelingen des demokratischen Prozesses bei:
- Er ist für den Großteil der Teilnehmer/innen eine Weiterbildungsveranstaltung, sowohl in politischer Hinsicht als auch in anderen gesellschaftsrelevanten Bereichen.
- Er kann zumindest als Auslöser zur Verringerung der Kluft zwischen Politik und Bevölkerung dienen.
- Er regt den Diskurs innerhalb der Bevölkerung an und die Teilnehmer/innen öffnen sich gegenüber anderen Haltungen/Einstellungen.
- Wenn das Verfahren Bürgerrat in Zukunft, vor allem im östlichen Teil Österreichs, häufiger eingesetzt wird, dann werden diese drei Punkte immer öfter zutreffen und der Bürgerrat kann seinen Teil zum Gelingen des demokratischen Prozesses beitragen.
Der Bürgerrat und insgesamt partizipativ-demokratische Verfahren müssen für die Bevölkerung noch verständlicher gemacht werden. Viele wissen nicht, worum es in solchen Verfahren geht und schließen eventuell deshalb eine Teilnahme schon im Vorhinein aus. Verbesserungspotential gibt es möglicherweise im Auswahlverfahren um die Repräsentativität zu erhöhen – das hat auch die Befragung von Teilnehmer/innen ergeben, wenngleich es schwierig zu sagen ist, wo genau man hier ansetzen soll, ohne, dass man die Zufallsauswahl beschneidet.“