Was ist ein Bürgerrat?


Der Bürgerrat ist ein mehrstufiges Beteiligungsverfahren. Er ist eine einfache, kostengünstige und rasche Möglichkeit, Selbstorganisation und Eigenverantwortung in der Bevölkerung zu stärken. Zufällig ausgewählte Bürger:innen erarbeiten in eineinhalb Tagen gemeinsam Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen. Diese werden anschließend öffentlich präsentiert und diskutiert.

Wer wird zu einem Bürgerrat eingeladen?


Nach dem Zufallsprinzip werden Bürger:innen eines Ortes oder einer Region aus dem Melderegister ausgewählt. Sie sollen an eineinhalb Tagen miteinander an einer gemeinsamen Erklärung arbeiten. Um ein möglichst breites und qualitatives Abbild der Vorarlberger Gesellschaft zu gewährleisten, werden Kriterien wie Alter, Geschlecht und Wohnort in der Auswahl berücksichtigt. Aufgrund der Zufallsauswahl handelt es sich bei den Teilnehmenden um Menschen mit Alltagswissen, die über keinerlei spezielles Vorwissen oder spezielle Qualifikationen verfügen. Insbesondere vertreten sie dadurch keine Interessensgruppen, sondern ihre persönliche Meinung.


Wie läuft ein Bürgerrat ab?


Die Teilnehmenden des Bürgerrats, meistens zwölf bis fünfzehn Personen, sind dazu eingeladen, bestimmte Themen und Fragestellungen zu diskutieren, Herausforderungen aus ihrer Sicht aufzuzeigen und Lösungsideen zu erarbeiten. Inhaltlich wird der Bürgerrat weder angeleitet, noch in irgendeiner Weise gesteuert. Moderiert wird er anhand der lösungsorientierten Methode „Dynamic Facilitation“.


Öffentliche Präsentation im Bürgercafé


Am Ende eines Bürgerrats wird ein, von allen Teilnehmenden getragenes, gemeinsames Statement verfasst. Dieses wird in einem zeitnahen „Bürgercafé“ der interessierten Öffentlichkeit, sowie Ansprechpersonen aus Verwaltung, Gemeinde, Politik und relevanten Institutionen, vorgestellt, diskutiert und erweitert.


Was passiert mit den Ergebnissen?


In einer Sitzung der „Resonanzgruppe“ (Strategiegruppe, die sich aus betroffenen Vertreter:innen aus Politik, Verwaltung etc. zusammensetzt), werden die Vorschläge des Bürgerrats auf die konkrete Umsetzung geprüft und weiterführende Maßnahmen gesetzt. Anschließend erhalten die Teilnehmenden des Bürgerrats eine schriftliche Rückmeldung, wie die Ergebnisse verwertet werden.


Prozessablauf:



Darstellung: Moritz Kempf